Roadtrip Irland Zentrum und Süden: Unsere Route und Reisetipps


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Sanft geschwungene grüne Hügel, schroffe Felsklippen und atemberaubende Natur – Irlands Landschaften sind sehr abwechslungsreich. Dazu kommen eine lange Geschichte mit faszinierenden historischen Bauten und eine entspannte, gastfreundliche Kultur. Irland ist also in jeder Hinsicht eine Reise wert! In diesem Blogbeitrag stellen wir dir unsere Highlights für einen Roadtrip durch das Zentrum und den Süden dieses schönen Landes vor.

Irland im Überblick

Irlands Geschichte reicht weit zurück. Bereits 7.000 v. Chr. kamen die ersten keltischen Siedler auf die Insel. In weiterer Folge kam es zu wechselnden Herrschern, von Wikingern über Normannen bis zu den benachbarten Briten. Erst 1922 erlangte Irland endgültig die Unabhängigkeit von Großbritannien. Die Differenzen zwischen dem katholisch geprägten Süden und dem protestantischen, im Vereinigten Königreich verbliebenen Norden der Insel wurden erst 1998 beigelegt. Heute leben gut fünf Millionen Menschen in Irland.

Über die Jahrtausende erhalten blieb die irische Sprache. Sie gehört zur Familie der gälischen Sprachen, die ihren Ursprung im Keltischen haben. Irisch ist neben Englisch offizielle Amtssprache. Allerdings wird es nur noch von einer Minderheit als Erstsprache gesprochen. Dennoch wird viel Wert auf ihren Erhalt gelegt. Alle Schilder im Land sind zweisprachig und es gibt einige rein irischsprachige Medien.

Häufig siehst du auf Straßenschildern eine weiße, gezackte Welle auf blauem Grund. Ein Roadtrip durch Irland führt dich fast immer zumindest ein Stück entlang des Wild Atlantic Way. Die mit der Welle ausgeschilderte Touristenroute schlängelt sich entlang der irischen Westküste.

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Auch wir sind dem Wild Atlantic Way auf unserer Tour immer wieder gefolgt. Die Route für unseren siebentägigen Roadtrip durch das zentrale und südliche Irland nachfolgend im Überblick:

Dublin

Ausgangspunkt für eine Irlandrundreise ist meist die Hauptstadt Dublin. Mit etwa 550.000 Einwohnern ist sie von überschaubarer Größe. Entsprechend kurz sind die Wege und die Innenstadt kannst du gut zu Fuß erkunden.

Trinity College

Unbedingt sehenswert in Dublin ist das Trinity College. Diese altehrwürdige Universität bildet bereits seit dem späten 16. Jahrhundert junge Menschen in verschiedenen Fachrichtungen aus. Der weitläufige Campus ist gleichzeitig ein schöner Park.

In seinem Zentrum findest du die Alte Bibliothek. Insgesamt hat die Bücherei einen Bestand von über 4,5 Millionen Büchern. Die 200.000 ältesten davon werden im Long Room gepflegt. Schier endlose Regalreihen säumen beide Seiten des Mittelgangs. Auch eines der ältesten bekannten Bücher ist hier ausgestellt. Das Book of Kells stammt aus dem frühen 9. Jahrhundert und ist nach wie vor gut erhalten.

Unser Tipp: Buche deine Tickets unbedingt vorab online. Vor Ort erwarten dich sonst lange Schlangen.

Entlang des Liffey

Der Fluss Liffey ist die zentrale Lebensader der Stadt. Entlang seines Ufers findest du zahlreiche kleine Geschäfte und Restaurants. Auch viele sehenswerte Gebäude wie das ehemalige Zollamt Custom House oder das alte Postamt findest du in unmittelbarer Umgebung. Bekannt ist zudem die Ha’penny Bridge (Liffey Bridge). Diese gusseiserne Fußgängerbrücke verbindet die nördliche Stadt mit dem Ausgehviertel Temple Bar.

Dublins Schlösser und Kirchen

Durch seine lange Geschichte beheimatet Dublin mehrere historische Gebäue. Eines davon ist das Dublin Castle. Bis zur Unabhängigkeit Irlands im Jahr 1922 hatte die britische Verwaltung hier ihren Sitz. Heute wird das Schloss nur noch für repräsentative Zwecke genutzt.

Etwas weiter die Straße hinunter thront die imposante Christ Church Cathedral. Seit dem 12. Jahrhundert ist sie der Sitz der Erzbischöfe von Dublin. Über eine voll ins Bauwerk integrierte Steinbrücke ist das Hauptschiff mit der Synodenhalle auf der anderen Straßenseite verbunden. Letztere zählt auch zum Kirchenraum, sodass die Kathedrale einen äußerst ungewöhnlichen Grundriss hat.

Über die Patrick Street gelangst du nach kurzer Zeit zur zweiten mittelalterlichen Kathedrale Dublins: Die St. Patrick’s Cathedral mit ihrer schönen Parkanlage.

Temple Bar

Deinen Tag in Dublin lässt du am besten im Temple-Bar-Viertel ausklingen. Hier reiht sich ein Irish Pub an das nächste und Straßenkünstler unterhalten die feierfreudigen Besucher. In vielen Bars spielen lokale Bands Livemusik. Dazu gibt es eine große Auswahl an lokalem Bier und Cider. Irland ist eine Biertrinkernation, entsprechend hat sich schon früh ein breites Angebot an kleineren und größeren Brauereien entwickelt.

Die bekannteste von ihnen ist sicherlich die Guinness-Brauerei. Neben dunklem Stout und Porter gibt es jedoch auch ein breites Angebot an Ale-Sorten. Schmackhaftes Red Ale, hopfiges India Pale Ale (IPA) und fruchtiges Pale Ale sind nur ein paar der kostenswerten Sorten.

Hoteltipps Dublin:

Restauranttipp Dublin: The Bank on College Green, Restaurant in einer ehemaligen Bankhalle. Gute Gerichte, große Craft-Beer-Karte. Reservierung dringend empfohlen!

Tipps für Bars und Pubs in Dublin:

  • Temple Bar, typisches Pub im Ausgehviertel. Gute Getränkeauswahl, tolle Live-Bands
  • The Gasworks, etwas außerhalb des Zentrums, riesige Bierkarte und sehr gemütlich

Clonmacnoise

Ziemlich genau in der Inselmitte liegt Clonmacnoise direkt am Shannon, dem längsten Fluss Irlands. Strategisch günstig an der Kreuzung mehrerer Straßen gründeten irische Mönche hier Mitte des 6. Jahrhunderts ein Kloster. Über viele Jahrhunderte entwickelte sich die Siedlung zu einem belebten geistlichen und weltlichen Zentrum mit bis zu 2.000 Einwohnern.

Ab dem 12. Jahrhundert wurde Clonmacnoise immer wieder Opfer von Angriffen durch Normannen, Wikinger und Briten. Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster endgültig aufgegeben und unterliegt seitdem dem Verfall.

Heute sind die Ruinen des Areals eine beliebte Sehenswürdigkeit. Unzählige Reliefkreuze, Überreste von Kirchen und Klostergebäuden sowie die einzigartige Lage auf einem Hügel über dem Shannon machen einen Besuch der Anlage zu einem echten Highlight.

Galway

Mit seinen gut 84.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Galway Irlands drittgrößte Stadt. Ihre Lage an der Westküste in der geschützten Galway Bay machte die Stadt einst zu einem wichtigen Handelshafen. Heute legen hier vor allem die Fähren zu den Irland vorgelagerten Aran Islands ab.

In der Altstadt findest du eine breite Auswahl an Restaurants, Pubs und Bars. Außerdem ist Galway ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung der nordwestlich der Stadt gelegenen Connemara-Region.

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Restauranttipps Galway

  • Ard Bia at Nimmos, sehr nettes kleines Lokal in einem Gebäude der alten Stadtbefestigung. Gute irische und internationale Küche, sehr freundliches Personal.
  • Brasserie on the corner, gemütliches Restaurant in der Innenstadt mit guten lokalen Gerichten.

Connemara

Connemara ist eine faszinierende Region. Hier findest du malerische Landschaften, weiße Strände und beeindruckende historische Bauwerke. Über die Landstraße N59 und den Connemara Loop ist die Region gut erschlossen und leicht zu bereisen.

Inagh Valley

Das Tal Inagh Valley folgt dem langgezogenen Lough Inagh (Lough, gesprochen „Loch“ heißt auf Irisch See). Von mehreren Haltebuchten entlang der Straße genießt du wunderschöne Aussichten über den See und die umliegenden Berge.

Kylemore Abbey

Etwas versteckt in einem Waldstück gelangst du zum Schloss Kylemore. Im späten 17. Jahrhundert als Wohnhaus erbaut, wurde das Gebäude 1920 zur Heimat eines aus Belgien geflohenen Benediktinerinnenordens. Malerisch liegen das Schloss und die kleine Klosterkirche am Pollacapall Lough und laden zu einem kurzen Spaziergang ein. Optional kannst du das Kloster auch von innen besichtigen.

Connemara National Park

Ein Highlight der Region ist der herrliche Connemara National Park. Im hügeligen Gelände breiten sich hier schier endlose Moorlandschaften aus, die mit eher spärlicher Heidevegetation überwuchert sind. Einzig der Stechginster leuchtet knallgelb aus den Beige- und Brauntönen hervor.

Drei unterschiedlich lange Wanderwege führen durch den Park. Wir hatten uns bei unserem Besuch für die mittlere Variante entscheiden, den etwa 3 Kilometer langen Lower Diamond Hill Walk. Dieser führt dich aus dem grünen Tal immer weiter hinein in die karge Landschaft. Vom höchsten Punkt der Route hast du einen sensationellen Blick über die Region und die Barnaderg-Bucht.

Mannin Bay

Für unberührte Naturerlebnisse lohnt es sich, die Hauptroute entlang der N59 stellenweise zu verlassen. Im Südwesten Connemaras findest du wunderbare Küstenabschnitte mit weißen Stränden, türkisblauem Wasser und kaum einer Menschenseele. Der Strand in Mannin Bay könnte fast aus der Karibik stammen. Das Wasser ist auf dieser Seite des Atlantiks allerdings doch um einiges kühler.

Ballynahinch Castle

Erneut etwas versteckt und nur über eine kleine Seitenstraße erreichst du das Ballynahinch Castle, das heute ein Hotel beherbergt. Wenn du der Straße noch ein Stückchen folgst, gelangst du zu einem kleinen, unscheinbaren Parkplatz. Ein paar Meter weiter führt eine kleine Treppe hinunter auf eine kleine Insel im Ballynahinch-See. Von hier hast du eine tolle Aussicht auf das Schlosshotel und kannst die absolute Stille genießen, die hier herrscht.

Dunguaire Castle

Etwa 40 Minuten südlich von Galway erreichst du das Dunguaire Castle. Majestätisch thront das Gebäude an einer Meeresbucht. Es war nie eine Burg im klassischen Sinne, sondern vielmehr ein sogenanntes Tower House. Diese wehrhaften Wohntürme sind typisch für die Region und wurden vom 15. bis ins 17. Jahrhundert von irischen Adeligen erbaut, um sich vor den seinerzeit allgegenwärtigen Raubzügen und Plünderungen zu schützen.

Black Head

Kurz darauf überquerst du die Grenze zur Grafschaft Clare. Nun ändert sich die Landschaft. Wo zuvor vornehmlich saftige grüne Hügel waren, wird es hier immer steiniger. Dies sind die ersten Ausläufer der rauen Karstlandschaft The Burren. Sie bedeckt eine Fläche von ungefähr 250 Quadratkilometern und ist absolut sehenswert. Entlang der Küste hast du von verschiedenen Aussichtspunkten rund um das Kap Black Head fantastische Blicke auf deinem Weg zu den Cliffs of Moher.

Cliffs of Moher

An der Steilküste von Moher ragen die Klippen bis zu 214 Meter nahezu senkrecht aus dem Meer. Die Cliffs of Moher sind aus unserer Sicht eines der Highlights in Irland und sollten auf deinem Irland-Roadtrip nicht fehlen.

Cliffs of Moher Bootstour

Die beste Sicht auf die Klippen hast du vom Wasser aus. Im Fährhafen des kleinen Orts Doolin starten verschiedene Ausflugsboote und Fähren sowohl entlang der Küste als auch zu den umliegenden Inseln. Wir hatten uns schon im Vorfeld für die Doolin2Aran Ferries entschieden und online die Tickets gekauft. So konnten wir unsere Wunschuhrzeit sichern. Wäre die Fahrt wegen zu schlechtem Wetter abgesagt worden, hätte uns der Anbieter den kompletten Ticketpreis erstattet.

Während du auf die Abfahrt wartest, empfehlen wir einen Spaziergang der Küste mit ihrem faszinierenden Karstgestein. Geometrisch einwandfrei haben Regen und Gischt die Felsen in nahezu perfekt rechteckige Blöcke zerschnitten.

Während der Fahrt entlang der Küste genießt du eine unglaublich beeindruckende Sicht auf die Klippen. Schroffe Felsnadeln ragen aus dem Meer empor und bieten Nistplätze für unzählige Seevögel. Wild schlagen die Wellen gegen das Gestein.

Unser Tipp: Auch bei schönem Wetter hat der Atlantik eine gewaltige Kraft und ordentlichen Seegang. Wenn du einen empfindlichen Magen hast, ist die Tour also möglicherweise nicht für dich geeignet.

Cliffs of Moher Wanderwege

Eine Viertelstunde Fahrt von Doolin entfernt liegt das Cliffs of Moher Visitor Centre. Hier starten ein paar gut erschlossene und gesicherte Wege entlang der Abbruchkante. Auf eigene Gefahr kannst du jenseits der Absperrungen auf einem Trampelpfad weiterwandern. Dort gibt es jedoch keinerlei Sicherung. Diesen zusätzlichen Weg solltest du also nur bei gutem Wetter und mit festem Schuhwerk machen.

Der Blick von oben über die Klippen ist nicht minder beeindruckend. Etwa 8 Kilometer erstrecken sich die Cliffs of Moher entlang der Küste und weit in der Ferne siehst du ihren Endpunkt Hag’s Head. Nicht zuletzt kommen hier auch Harry-Potter-Fans auf ihre Kosten. Von hier oben gut zu erkennen: Die Höhle, in der Harry und Professor Dumbledore einen von Lord Voldemorts Horkruxen finden müssen. Schon während der Bootstour hatte unser Guide erzählt, dass es zwar diese Höhle ist, die im Film vorkommt. Jedoch hat sie das Special-Effects-Team an eine andere Stelle der Klippen montiert. Auch der Felsen auf dem die beiden Akteure stehen, wurde nachträglich ins Bild eingefügt, da sich vor Ort kein passender finden ließ.

The Burren National Park

Von den Cliffs of Moher führt dich die Route weiter ins Landesinnere in Richtung The Burren National Park. Der Nationalpark liegt im Herzen der Burren-Region und besticht neben seiner atemberaubenden Landschaft mit absoluter Ruhe. Vom kleinen Parkplatz starten verschiedene Wanderwege in den Park. Wir entscheiden uns für den 1,5 Kilometer langen Green Arrow Nature Trail. Wenn du tiefer in den Park eintauchen möchtest, hast du die Wahl zwischen sechs verschiedenen, bis zu 7,5 km langen Routen.

Wir waren auf der gesamten Strecke völlig alleine und konnten die skurrilen Felsformationen in Ruhe erkunden. Krümelige Brocken, glatte Steinrücken, gestreifte Berge – wirklich erstaunlich, was die Natur alles hervorbringt.

Vor 350 Millionen Jahren war die Region hier Meeresgrund. Daher findest du zwischendurch immer wieder versteinerte Korallen und andere Fossilien.

Adare

Auf dem Weg zur nächsten Station Killarney passierst du die Kleinstadt Adare. Sie ist bekannt für ihre reetgedeckten einstöckigen Häuser und eignet sich gut für einen Zwischenstopp.

Killarney

Die Kleinstadt Killarney ist ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung der ausgefransten irischen Südwestküste. Mehrere Halbinseln mit fantastischer Natur ragen hier in den Atlantik hinein. Killarney selbst hat eine lebhafte Pub- und Restaurantkultur, vor allem entlang der Hauptstraße High Street.

Unterkunftstipp Killarney: Redwood B&B *, etwa 10 Autominuten vom Stadtzentrum gelegen, ist dieses entzückende Bed & Breakfast ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung der Kerry-Region. Parkplätze direkt vorm Haus, gutes Frühstück.

Restauranttipps Killarney:

  • Bricín, gemütliches Lokal mit Craft Shop im Erdgeschoss. Gute irische Küche, sehr freundliches Personal.
  • Hannigans, Restaurant-Pub in der Innenstadt mit guten lokalen Gerichten.

Ring of Kerry

Die etwa 180 Kilometer lange Ringstraße Ring of Kerry führt einmal rund um die Iveragh-Halbinsel. Die empfohlene Fahrtrichtung ist gegen den Uhrzeigersinn und wir merken schnell warum: Aufgrund der engen, teils sehr scharfen Kurven können Touristenbusse die Route nur in diese Richtung nutzen. Auf der einen Seite ragen die Felsen steil in die Höhe, auf der anderen Seite fällt die Küste rasch ins Meer ab. Wir empfehlen daher ebenfalls diese Fahrtrichtung, da du dir so Ausweichmanöver mit entgegenkommenden Bussen ersparst.

Gap of Dunloe

Der Gebirgspass Gap of Dunloe gehört genau genommen nicht zum Ring of Kerry. Er liegt aber auf dem Weg und ist aus unserer Sicht ein sehr empfehlenswerter Abstecher. Die kleine Straße wird immer enger und steiler und windet sich tief in die Berge hinein.

Am höchsten Punkt angekommen hast du einen tollen Blick zurück auf die kurvige Route. Hier musst du dich nun für eine Richtung entscheiden. Wenn du der Straße weiter Richtung Süden folgst, führt der einzige Weg zurück auf den Ring of Kerry komplett um den Leane-See und durch Killarney. Alternativ kehrst du hier um und fährst denselben Weg wieder zurück bis zur Ringstraße.

Rossbeigh Beach

Über den kleinen Ort Killorglin kommst du zunächst zum Rossbeigh Beach mit seinem ungewöhnlich rötlichen Gestein.

Valentia Island

Wie schon bei den Klippen von Moher zeigt sich auf dem Ring of Kerry die Wucht, mit der der Atlantik hier aufs Land trifft. Zerklüftete Steilküsten, tief eingegrabenen Buchten und vorgelagerte, spitze Inselchen, die sogenannten Skelligs, prägen die Landschaft.

Über eine Brücke kommst du auf die Insel Valentia Island. In ihrem Norden trotzt ein kleiner Leuchtturm der Brandung. Bei besserem Wetter kannst du hier schöne Spaziergänge entlang der Küste unternehmen.

Waterville

An der Westküste der Iveragh-Halbinsel liegt die Kleinstadt Waterville. Sie war Charlie Chaplins Lieblingsurlaubsort und er kam über 10 Jahre lang jedes Jahr für ein paar Tage hierher.

Von hier führt die Straße entlang der Südküste zurück nach Osten. Immer wieder tun sich fantastische Aussichten auf. Auch bei schlechtem Wetter kannst du einige davon genießen.

Killarney National Park

Den Abschluss des Ring of Kerry macht der schöne Killarney National Park. Die Ringstraße führt mitten hindurch und automatisch an allen wichtigen Stationen vorbei. Ein kleiner See, eine tolle Aussicht vom Lady’s View oder eine kurze Wanderung zum Torc-Wasserfall sind einige der möglichen Optionen. In den Killarney National Park kommst du sogar gut ohne Auto, der Sightseeingbus von Killarney hat im Park mehrere Haltestellen.

Ross Castle

Die letzte Station auf dem Ring of Kerry ist Ross Castle. Diese Festung aus dem 15. Jahrhundert liegt malerisch an einem See im Killarney National Park.

Dingle-Halbinsel

Nördlich von Killarney gibt es mit der Dingle-Halbinsel ein weiteres lohnenswertes Ziel. Sie wartet ebenfalls mit fantastischer Natur und historischen Bauten auf. Hier sind die Straßen nicht ganz so eng und du kannst die Fahrtrichtung frei wählen. Von Killarney kommend zweigt die Straße bei Castlemaine ab und führt dich direkt auf die Halbinsel.

Inch Beach

Der Inch Beach ist ein herrlicher, breiter Sandstrand. Wie ein Finger ragt er gut fünf Kilometer ins Meer hinein. Lass dir hier ein bisschen den Wind um die Nase wehen und genieße das Rauschen der Brandung.

Slea Head Drive

Im namensgebenden Örtchen Dingle zweigt mit dem Slea Head Drive eine spektakuläre Küstenstraße ab. Eine schöne Aussicht folgt hier auf die nächste. Es gibt jedoch nur wenige Haltemöglichkeiten für Fotostopps.

Beehive Huts

Nahe dem südlichsten Punkt der Dingle-Halbinsel findest du die Beehive Huts (Bienenkorbhütten). Sie sind Meisterwerke der frühchristlichen Baukunst. Auf einer Anhöhe über dem Meer errichteten die einstigen Bewohner der Region kleine Häuschen aus Stein, völlig ohne Mörtel oder sonstige Hilfsmittel. Einigermaßen gleich große Steine wurden in Ringen aufeinander geschichtet. Jeder Ring ist etwas kleiner als der darunterliegende. So wird die Hütte nach oben hin immer schmaler und ähnelt einem Bienenkorb. Meist stehen die Behausungen in kleinen Gruppen zusammen, es wurden jedoch auch Siedlungen mit bis zu 400 Hütten gefunden.

Dunmore Head

Durch wunderbare Landschaften näherst du dich dem westlichsten Punkt Irlands. Von der Straße aus bieten sich herrliche Blicke auf das Kap von Dunmore Head und die vorgelagerten Blasket Islands.

Coumeenoole Beach

Hier findest du auch den Coumeenoole Beach. Dieser abgesenkte Sandstrand liegt direkt in der Steilküste, umgeben von spitzen Felszacken.

Die Brandung tost, der Wind pfeift, die Sonne lacht vom Himmel – die raue Natur Irlands beeindruckt uns immer wieder aufs Neue.

Connor Pass

Der Slea Head Drive kommt schließlich wieder in Dingle heraus. Von dort gelangst du über den 456 Meter hohen Connor Pass zurück Richtung Osten. Vom Pass hast du wieder eine sehr schöne Aussicht über die Region. Bei Tralee triffst du schließlich wieder auf die Hauptstraßen, um deine Reise in Richtung Osten fortzusetzen.

Hier hast du nun zwei Routenmöglichkeiten. Die schnellere Option ist eine Fahrt durchs Landesinnere über den Rock of Cashel. Wenn du ein paar Tage mehr Zeit hast, kannst du deine Route nach Südosten in Richtung Cork erweitern.

Cork

Cork ist die zweitgrößte Stadt Irlands und ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung der Südküste. Am hiesigen University College studieren über 20.000 junge Menschen. Entsprechend hat die Stadt eine lebhafte Museums- und Pubkultur.

Eine gute Aussicht über die Stadt hast du vom Elizabeth Fort. Sehenswert ist zudem die Saint Fin Barre’s Cathedral westlich der Innenstadt.

Lokale Spezialitäten und frische Lebensmittel bekommst du in der alten Markthalle des English Market.

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Rock of Cashel

150 Kilometer östlich von Tralee und 95 Kilometer nördlich von Cork erhebt sich in einer sonst eher flachen Gegend ein Hügel etwa 65 Meter über das Umland. Strategisch war das sehr günstig und so entstand dort im Laufe der Jahrhunderte nach und nach eine gewaltige Festungsanlage, der Rock of Cashel.

Kilkenny

Als Getränk bekommt man Kilkenny in nahezu jedem Irish Pub in Deutschland und Österreich. Doch auch abseits der bekannten Brauerei ist die Stadt einen Besuch wert.

Im Zentrum reihen sich hübsche kleine dreistöckige Häuschen entlang der Straßen und aus den rotbraunen Backsteinmauern leuchten dir bunte Türen entgegen.

Mitten im Ort steht das Kilkenny Castle. Ursprünglich erbaut, um eine Furt des River Nore zu bewachen, beherbergt die Anlage heute ein Museum. Der große Schlosspark ist außerdem ein beliebtes Naherholungsgebiet.

In Irland beginnen viele Ortsnamen mit Kil- oder Kill-. Das gälische Cill bedeutet übersetzt Kirche. Der Heilige Kenneth (oder Canice), der im frühen Mittelalter in der Region wirkte, war ein wichtiger Missionar für die christliche Kirche. Auf irisch heißt er Cainnech. Er ließ hier eine Kirche erbauen: Die Kirche des Kenneth – oder auf irisch Cill Chainnigh. Daraus entstand der heutige Ortsname Kilkenny.

Vom ursprünglichen Bau ist jedoch nur noch der 30 Meter hohe Rundturm geblieben. Die restliche Kathedrale ist ein „Neubau“ aus dem 12. Jahrhundert. Um die Kirche herum findest du zudem einen sehr schön angelegten Friedhof.

Unterkunftstipp Kilkenny: Twin Oaks B&B *, kleines, aber sehr professionell geführtes Bed & Breakfast etwa 15 Autominuten außerhalb der Stadt. Parkplätze direkt vorm Haus, gutes Frühstück.

Restauranttipp Kilkenny: Petronella, gemütliches Lokal direkt im Stadtzentrum. Gute irische Küche, sehr unterhaltsamer Inhaber.

Wicklow Mountains

Etwa eineinhalb Autostunden nordöstlich von Kilkenny und eine Stunde südlich von Dublin liegen die Wicklow Mountains. Die Region ist ein beliebtes Wochenendziel für Dubliners und Touristen. Zu Recht. Hier vereinen sich die verschiedenen Landschaftsformen Irlands auf eindrucksvolle Weise. Große Teile der von eiszeitlichen Gletschern glatt geschliffenen Berge sind von Moor bedeckt. Überall blüht der gelbe Stechginster und viele Bäche plätschern durch die Landschaft. Ideale Bedingungen also für Wanderer, Angler und Rafting-Fans.

Glendalough

Im Herzen der Region erreichen wir Glendalough, übersetzt das „Tal der zwei Seen“. An dessen Talzugang befindet sich eine alte Klostersiedlung. Mehrere Kapellen und Kirchenruinen sind über das Areal verstreut.

Dazwischen befinden sich unzählige Gräber, teils mit den markanten irischen Hochkreuzen. Überragt wird die Szenerie von einem 30 Meter hohen Rundturm.

Auf der gegenüberliegenden Seite kommst du neben der St. Kevin’s Church auf einen Wanderweg. Von hier ist es nur ein kurzer Fußweg zum Lower Lake, dem ersten der beiden Seen. Direkt an seinem Ufer zweigt ein hölzerner Boardwalk ab.

Dieser führt einmal um den See und bietet nicht nur schöne Blicke zurück auf das Kloster. Mit etwas Glück kannst du hier auch Hirsche in freier Wildbahn sichten. Nach einer guten halben Stunde erreichst du den Upper Lake. Der größere der beiden Seen schließt das Tal ab.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz über den Wanderweg hast du noch einmal eine sehr schöne Sicht auf die Klosteranlage, bevor du deine Fahrt in Richtung Norden fortsetzt.

Sally Gap

Je tiefer du in die Berge gelangst, desto stärker verändert sich die Landschaft. Auf dem Gebirgspass Sally Gap übernehmen die Moorlandschaften endgültig. Von hohem Gras abgesehen wächst hier wenig. Karge Brauntöne soweit das Auge reicht. Außer dem Rollgeräusch der Autoreifen ist kein Mucks zu hören.

Nur langsam wird es wieder grüner. Während du dich dem Rand des Gebirgszugs näherst, tauchen am Horizont die ersten Umrisse Dublins auf. Immer weiter schlängelt sich die Straße hinunter ins Tal, bis du die ersten Vororte und schließlich das Stadtzentrum erreichst. Hier geht eine traumhafte Reise durch ein wunderbares Land zu Ende.

Fazit

Sieben tolle Tage und 1.700 Kilometer liegen nach unserem Roadtrip durch Irland hinter uns. Das Land hat uns absolut begeistert! Die raue und ursprüngliche Natur, die freundlichen Menschen und die herrlichen Landschaften sind eine Reise mehr als wert. Eines stand nach dieser Reise durch das Zentrum und den Süden Irlands für uns fest: Wir kommen sicher wieder!

Das haben wir zwischenzeitlich auch getan und uns im Norden des Landes sowie im benachbarten Nordirland umgesehen. Unsere Blogbeiträge dazu findest du hier:

Reisetipps

Reiseführer Irland

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Reiseinfos Irland

Sprache
Irisch und Englisch

Zeitzone
MEZ-1, UTC+0, Sommerzeit von März bis Oktober. 1 Stunde Zeitunterschied zu Deutschland/Österreich/Schweiz.

Währung
Euro (EUR), 1 EUR = 100 Cent

Roadtrip-Info
Linksverkehr. Landstraßen teils sehr eng, wir empfehlen einen kleinen Mietwagen.

Tempolimit auf Autobahnen 120 km/h, auf Bundes- und Schnellstraßen 100 km/h, auf Landstraßen 80 km/h, innerorts 50 km/h.

Achtung:

  • In Nordirland sind die Geschwindigkeiten in Meilen pro Stunde (mph) ausgeschildert
  • Trotz Linksverkehr gilt an ungeregelten Kreuzungen „rechts vor links“!

Auf manchen Autobahnen wird eine Maut erhoben. Diese zahlst du direkt an Mautstationen bar oder mit Karte.

Eine Ausnahme ist die Ringautobahn M50 um Dublin. Hier wird dein Kennzeichen von Kameras erfasst und die Maut muss bis zum Folgetag online bezahlt werden. Bei den meisten Mietwägen musst du dich nicht darum kümmern, der Betrag wird einfach von deiner Kreditkarte abgebucht.

Strom/Adapter
230 V/50 Hz, Steckeradapter Typ G * erforderlich (wie z. B. auch in UK)

Trinkgeld Restaurant
Je nach Zufriedenheit etwa 10 %. Wird nach der Zahlung am Tisch liegengelassen. Im Pub ist Trinkgeld eher unüblich. Wenn am Tisch bedient wird, sind etwa 5 % angemessen.

Trinkgeld Taxi
Im Taxi wird der Fahrpreis nach eigenem Ermessen aufgerundet.

Trinkgeld Hotel
Gepäckträger: ca. 1-2 EUR pro Gepäckstück
Reinigungspersonal (optional): ca. 1-2 EUR pro Tag


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