Sanft geschwungene Landschaften im Süden, steile Berge im Norden und leuchtend blaues Wasser – das ist der Lago Maggiore. Er ist nach dem Gardasee der zweitgrößte der Oberitalienischen Seen. Zum größten Teil liegt der See in Italien, sein nördliches Ende ragt jedoch ein gutes Stück in den Schweizer Kanton Tessin hinein. In diesem Beitrag stellen wir dir unsere Tipps für ein bis zwei Tage am Lago Maggiore vor.
Inhalt
Stresa
Das Örtchen Stresa liegt am Westufer des Lago Maggiore. Von der Uferpromenade Lungolago hast du wunderbare Blicke auf den See und die vorgelagerten Borromäischen Inseln. Zudem ist Stresa ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung des Sees auf dem Wasser. Mehrere Ausflugsboote und Fähren überqueren den See und bringen dich so in die verschiedenen Ecken. Fahrpläne und aktuelle Ticketpreise findest du auf der Website der Fährgesellschaft.
Unser Tipp: Direkt auf dem Parkplatz am Lungolago steht ein kleines Häuschen mit im Matrosenlook angezogenen Verkäufern. Diese versuchen recht unverschämt, ihre Bootsfahrten zu verkaufen. Sie vertreten jedoch nicht die städtische Fährgesellschaft, deren Boote deutlich günstiger sind. Das Kassenhäuschen dafür befindet sich etwas weiter hinten, unmittelbar beim Bootssteg.
Santa Caterina del Sasso
Das Kloster Santa Caterina del Sasso liegt am Ostufer des Lago Maggiore, eingenistet in die Steilküste der Klippen von Rozzoni. Die Einsiedelei wurde bereits vor über 700 Jahren erbaut. Mittlerweile führen auch ein Aufzug und eine steile Treppe hinunter zum Kloster. Die Anreise mit dem Schiff bietet dir jedoch die schönsten Panoramen. Wenn du das Kloster auch von innen besichtigen möchtest, informiere dich vorab auf der offiziellen Website über die Öffnungszeiten. Insbesondere während der Messen ist das Kloster nicht zugänglich.
Borromäische Inseln
Die Borromäischen Inseln (italienisch Isole Borromee) bestehen aus insgesamt fünf Eilanden, die sich vor Stresa aus dem Wasser des Lago Maggiore erheben. Die drei größten Inseln Isola Madre, Isola Bella und Isola dei Pescatori sind für Besuche zugänglich.
Nicht besuchen kannst du die Isola di San Giovanni. Sie ist bis heute im Privatbesitz der Adelsfamilie Borromeo. Die kleinste Insel Scoglio della Malghera besteht nur aus einem Kiesstrand und einem kleinen Wald.
Wir waren nur auf der Isola Bella. Diese hat uns jedoch sehr gut gefallen. Dicht an dicht drängen sich die Häuser entlang schmaler Gassen den Berg hinauf. Oben erwartet dich der Palazzo Borromeo mit seiner weitläufigen Gartenanlage. Diese kannst du optional besuchen.
Locarno
Je weiter nördlich du auf der Uferstraße dem Lago Maggiore folgst, desto steiler werden die Berge. Kurz hinter dem Örtchen San Bartolomeo erreichst du die Grenze zur Schweiz. Dank dem Schengener Abkommen haben die Zollhäuschen heute nur noch markierende Funktion. Von hier sind es noch etwa zehn Kilometer bis nach Locarno. Im Ortszentrum ist es ein kurzer Fußweg zur Talstation der Standseilbahn Funicolare Locarno–Madonna del Sasso.
Diese bringt dich hinauf zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso in Orselina. Von der schönen Klosteranlage aus hast du einen fantastischen Blick auf den See und die umliegenden Berge.
Unser Tipp: Bedenke, dass Locarno in der Schweiz liegt und Parkhäuser sowie Seilbahn in Schweizer Franken bezahlt werden müssen. In unserem Parkhaus war Kartenzahlung nicht möglich. Es schadet also nicht, ein paar Franken in bar dabeizuhaben.
Verzasca-Tal
Nicht mehr direkt am Lago Maggiore liegt das Verzasca-Tal. Von Locarno sind es jedoch nur etwa 30 Minuten Fahrt bis zum beliebten Fotomotiv der Brücke Ponte dei Salti.
Auch das malerische Bergdorf Lavertezzo findest du hier. In den letzten Jahren hat sich das Verzascatal jedoch zunehmend zu einem Instagram-Hotspot entwickelt und ist insbesondere in der Sommersaison sehr überlaufen. Parkplätze sind daher im Tal ein rares Gut.
Luino
Auf dem Weg zurück nach Süden ist Luino an der Ostküste des Lago Maggiore ein guter Zwischenstopp. Der Ort ist wenig touristisch und an der schönen Uferpromenade kannst du bei einem gemütlichen Spaziergang die wunderbaren Blicke auf den See genießen. In Luino zweigt zudem die Straße ab, die dich über den Luganer See weiter zum Comer See führt. Mehr dazu liest du in unserem Artikel Comer See: Die schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten
Anreise zum Lago Maggiore
Für die Anreise zum Lago Maggiore hast du mehrere Möglichkeiten. Die nächste Großstadt ist Mailand, das ebenfalls einen Besuch wert ist. Mehr dazu in unserem Artikel Mailand in zwei Tagen: Tipps für einen Wochenendtrip. Vom internationalen Flughafen Malpensa sind es nur gut 30 Minuten Fahrt mit dem Mietwagen bis zum südlichen Ende des Lago Maggiore. Von Mailand kommend empfehlen wir dir, den See von West nach Ost zu umrunden.
Vom Mailänder Hauptbahnhof fahren regelmäßig Züge zum Westufer des Sees. Über Arona und Stresa gelangst du hier bis nach Verbania. Züge zum Ostufer fahren am Mailänder Bahnhof Porta Garibaldi ab. Von dort kommst du über Nove Fontane bis nach Luino. Für die Weiterfahrt bis Locarno in der Schweiz musst du in beiden Fällen umsteigen. Am Westufer im italienischen Domodossola, am Ostufer im Schweizer Cadenazzo. Verbindungen und Ticketpreise findest du bei Rome2Rio und auf der Website der Bahngesellschaft Trenord.
Wenn du mit dem eigenen Auto unterwegs bist, gelangst du am schnellsten von Norden durch die Schweiz nach Locarno. Bedenke bei dieser Variante, dass du für die Schweiz eine Autobahnvignette brauchst.
Fazit
Der Lago Maggiore ist aus unserer Sicht ganz klar eine Reise wert! Im Übergang von den Alpen ins italienische Tiefland bietet der See eine große landschaftliche Vielfalt. Ein bis zwei Tage am Lago Maggiore reichen gerade so, um die wichtigsten Highlights rund um den See zu erkunden. Wenn du dir länger Zeit nimmst, kannst du noch tiefer in die vielen kleinen Orte entlang des Ufers eintauchen.
Reisetipps Lago Maggiore
Reiseführer Lago Maggiore
- DuMont Bildatlas Oberitalienische Seen *
- MARCO POLO Reiseführer Oberitalienische Seen *
- Reise Know-How MeinTrip Lago Maggiore *
Reiseinfos Italien
Sprache
Italienisch, regional auch Deutsch, Ladinisch, Französisch und Slowenisch
Zeitzone
MEZ, UTC+1, Sommerzeit von März bis Oktober, kein Zeitunterschied zu Deutschland/Österreich/Schweiz
Währung
Euro (EUR), 1 EUR = 100 Cent
Roadtrip-Info
Rechtsverkehr. Hauptverkehrsstraßen gut ausgebaut und in gutem Zustand. Autobahnen mautpflichtig, Abrechnung über Mautstationen. Tempolimit auf Autobahnen 130 km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h, auf Landstraßen 90 km/h. Innerorts 50 km/h.
Strom/Adapter
230 V/50 Hz, Adapter selten und nur noch in älteren Gebäuden nötig.
Trinkgeld Restaurant
Trinkgeld ist in Italien bereits in der Rechnung enthalten und somit eher unüblich. Wenn du mit dem Service sehr zufrieden bist, lässt du etwas Wechselgeld auf dem Tisch liegen. Keinesfalls wird das Trinkgeld direkt beim Bezahlen gegeben. Zahlst du mit Kreditkarte, lässt du das Trinkgeld trotzdem in bar liegen.
Trinkgeld Taxi
Trinkgeld im Taxi ist unüblich. Wer zufrieden ist, kann auf den nächsten vollen Euro aufrunden.
Trinkgeld Hotel
Gepäckträger: 1-2 EUR pro Gepäckstück.
Reinigungspersonal: ca. 1 EUR pro Tag. Da das Reinigungspersonal nicht immer dasselbe ist, hinterlässt man das Geld täglich im Zimmer, deutlich als Trinkgeld erkennbar.
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