Lech und Ski Arlberg: Ein Schneeparadies in Vorarlberg


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Lech und Ski Arlberg: Ein Schneeparadies in Vorarlberg

Er ist fast schon Tradition geworden: Der alljährliche Skiurlaub mit meiner Familie. Einmal im Jahr treffen wir uns in einem Skigebiet in Österreich, Frankreich oder der Schweiz, um eine Woche lang gemeinsam die Pisten unsicher zu machen. Letztes Jahr hatten wir uns mit der Dolomiti-Superski-Region das größte Skigebiet der Welt angesehen. Dieses Jahr begeben wir uns auf die Spuren der Anfänge des alpinen Skisports. Schon seit knapp 100 Jahren wird am und um den Arlberg Wintersport betrieben. Grund genug also, unser Lager diesmal in der Skiregion Ski Arlberg im kleinen Skiort Lech aufzuschlagen.

Das Skigebiet Ski Arlberg

Die Skiregion Ski Arlberg ist seit diesem Winter das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs. Insgesamt elf Ortschaften gehören dazu und ermöglichen Zugang zu 350 Kilometern präparierten Pisten sowie 200 Kilometern unpräparierten Skirouten. Das ist in einer Woche nicht ganz zu schaffen. Wir konzentrieren uns daher auf die für uns günstig erreichbaren Teilgebiete Lech/Zürs und Warth/Schröcken. Die Skipasspreise sind angesichts der Größe des Skigebiets in Ordnung. Ein 6-Tages-Skipass für das gesamte Ski-Arlberg-Gebiet kostet für Erwachsene 262 Euro (Saison 2016/17).

Ski Arlberg: Die Pisten

Die Region rühmt sich mit insgesamt 125 Pisten. Etwa die Hälfte davon kann künstlich beschneit werden. Die Abfahrten sind größtenteils blau oder rot, also leicht bis mittelschwer. Wir stellen allerdings schnell fest, dass auch viele der schwarzen Pisten nicht übermäßig schwer zu fahren sind.

Die Ausschilderung des Skigebiets ist gut. Alle Pisten haben eindeutige Nummern, die in regelmäßigen Abständen auf den Begrenzungsschildern zu sehen sind. Auf den größeren Wegweisern finden wir meistens auch Richtungsangaben, um in ein anderes Teilgebiet zu kommen (also zum Beispiel von Warth zurück nach Lech). Einzig die Beschilderung für die Hütten und Restaurants ist nicht immer eindeutig. Mithilfe des Pistenplans finden wir aber immer etwas zu essen.

Für mich als Snowboarder leider ungünstig: Viele Pisten haben gegen Ende ein kurzes oder längeres Bergaufstück. Die letzten paar Meter bis zur Liftstation schiebe oder gehe ich also häufig. Als besonders lästig empfinde ich das in Zürs. Dort kreuzen sich die Pisten öfters. Um Zusammenstöße zu vermeiden, muss ich immer wieder bremsen und stehe ohne Schwung für die Weiterfahrt da. Davon abgesehen sind die meisten flacheren Stücke und Ziehwege aber mit ausreichend Schwung erfreulich gut zu schaffen.

Aus meiner Sicht nicht lohnenswert: Der „Weiße Ring“. Diese 22 Kilometer lange Rundfahrt führt einmal durch die komplette Skiregion Lech/Zürs und ist laut Website gut an einem Tag zu schaffen. Von Skigebiet zu Skigebiet kommt man aber natürlich nicht immer nur bergab. So sitzen wir viel im Lift, in der Gondel oder schieben uns über irgendwelche Zubringergrate. Letztendlich entscheiden wir uns, lieber in Zürs noch ein paar mehr Pisten zu fahren und lassen den Rundweg links liegen.

Ski Arlberg: Der Schnee

Die Arlberg-Region gilt generell als sehr schneesicher. Bis zu elf Meter Naturschnee fallen hier jedes Jahr. Daher reicht die Saison üblicherweise weit bis in den April hinein. Das bekommen wir gleich zu spüren. Unsere Gastwirtin beklagt bei unserer Ankunft die schwache Schneelage. Doch noch am gleichen Abend beginnt es zu schneien. Am nächsten Morgen liegt eine dicke weiße Decke über dem Ort und bei schönstem Sonnenwetter starten wir unseren Skitag.

Wir sind nachmittags kaum zurück in unserer Pension, da beginnt es wieder zu schneien und hört die ganze Nacht nicht auf. Am zweiten Tag haben wir also erneut traumhafte Bedingungen. So setzt es sich fort. Jeden Abend fängt es wieder zu schneien an und das nicht zu knapp. Die Pistenraupen kommen kaum hinterher,  sodass wir jeden Morgen durch frischen Tiefschnee sausen.

Am dritten Tag lässt das Wetter nach. Es schneit den ganzen Tag weiter, was den Pisten nur zugutekommt. Die Sicht ist nicht mehr optimal, das macht aber nichts. Wir rutschen und kullern einfach durch den nicht enden wollenden Tiefschnee und haben dabei einen Riesenspaß.

An Tag fünf ist es leider etwas zu warm und der Schnee verwandelt sich in eine Art Schneeregen. Am letzten Skitag gibt das Wetter aber noch einmal alles und verabschiedet uns mit strahlendem Sonnenschein.

Das Örtchen Lech

Lech ist für uns die ideale Ausgangsbasis zur Erkundung der Region. Gleich gegenüber unserer Pension bringt uns eine Gondel direkt auf die Piste. Wenige Fußminuten weiter fahren zwei Sessellifte. Mit dem kostenlosen Ortsbus ist es nur eine Station zur Rüfikopfbahn. Sie stellt die Verbindung nach Zürs her.

Im Vorfeld hatte ich öfters gelesen, dass die Arlberg-Region ein Treffpunkt der High Society ist und es viel ums „Sehen und Gesehenwerden“ geht. Das hat sich zum Glück nicht unmittelbar bestätigt. Das Preisniveau der meisten Restaurants im Ort kann man zwar durchaus als gehoben bezeichnen, Pelzmäntel und Champagnerkelche haben wir allerdings kaum zu Gesicht bekommen.

Was sich auf jeden Fall lohnt: Ein nächtlicher Spaziergang durch den Ort. Gerade mit frischem Schnee sieht die Promenade entlang des Lechs sehr malerisch aus.

Wer nachts mehr Action sucht, sollte sich die örtliche Rodelbahn genauer anschauen. Bis 22:00 Uhr kannst du dich dort mit Zipfelbobs durch den Wald ins Tal schlängeln, sofern das Wetter es zulässt. Möglichkeiten für Après-Ski gibt es natürlich auch. Da ich davon aber kein Fan bin, kann ich dazu nichts berichten.

Winterspaß in Vorarlberg? Auf jeden Fall!

Insgesamt hat sich Lech für uns als gute Wahl erwiesen. Die Wege sind kurz, die Anreise recht einfach und das Skigebiet bietet für eine Woche genug Abwechslung. Im Ort gibt es mehrere Restaurants und Supermärkte, die alle fußläufig erreichbar sind. Die Vorarlberger sind nicht nur äußerst sympathisch, auch ihre Kochkünste überzeugen auf ganzer Linie. Ob Käsespätzle, Käsesuppe oder Käsesalat – Käsefans kommen hier voll auf ihre Kosten.

Du hast Lust bekommen, auch einmal mit Brett(ern) an den Füßen durchs Ländle zu fegen? Die Saison geht heuer noch bis 23. April, du habt also noch alle Optionen. Für mich bleibt einmal mehr zu sagen: „Österreich, deine Berge sind einfach wunderbar!“

Reisetipps Lech und Ski Arlberg

Unterkunft in Lech

Pension Walserheim, Dorf 158, 6764 Lech am Arlberg
Pension Walserheim auf booking.com *
Gemütliche Frühstückspension im Zentrum von Lech direkt gegenüber der Gondelbahn. Schöne Zimmer, sehr nette Betreiber und gutes Frückstücksbuffet. Parkplätze direkt vorm Haus, gratis WLAN.

Restaurants in Lech und Ski Arlberg

  • Pizzeria Ristorante Olympia, Dorf 174, 6764 Lech am Arlberg, www.hotelolympia.at
    Quirliges italienisches Restaurant mit hervorragender Pizza und sehr nettem Personal. Reservierungen nur um 18 oder 20 Uhr möglich.
  • Bergrestaurant Seekopf, Nr. 252, 6763 Zürs am Arlberg, www.ski-zuers.at/de/seekopfrestaurant/
    Schöne Berghütte an der Bergstation der Seekopfbahn/Zürserseebahn. Unbedingt probieren: Die Vorarlberger Käsespätzle!

Anreise nach Lech und Transport vor Ort

Der nächste Fernbahnhof ist St. Anton am Arlberg. Von dort fährt der österreichische Railjet Richtung Zürich, Salzburg und Wien. Weiter nach Lech geht es entweder mit dem Postbus oder einem Taxishuttle. Die Fahrt nach Lech dauert etwa 20-30 Minuten. In Lech selbst geht alles zu Fuß. Alternativ fährt auch regelmäßig ein kostenloser Ortsbus.

Achtung: Während du von Zürs, St. Anton, etc. am Ende des Skitags mit dem Skibus zurück nach Lech kommst, ist dies von Warth/Schröcken nicht möglich! Die Passstraße ist im Winter geschlossen. Schau also daher, dass du rechtzeitig über die Pisten mit der Auenfeldjet-Gondel zurück nach Lech fährst. Sonst musst du mit dem Taxi einen zweistündigen 100-Kilometer-Umweg um das Bergmassiv herum fahren.

Reiseinfos Österreich

Sprache
Deutsch, regional auch Kroatisch, Slowenisch und Ungarisch

Zeitzone
MEZ, UTC+1, Sommerzeit von März bis Oktober. Kein Zeitunterschied zu Deutschland/Schweiz.

Währung
Euro (EUR), 1 EUR = 100 Cent

Roadtrip-Info
Rechtsverkehr. Straßen gut ausgebaut und in gutem Zustand. Vignette für die Autobahn erforderlich. Tempolimit auf Autobahnen 130 km/h, auf Schnellstraßen und Landstraßen 100 km/h. Innerorts 50 km/h.

Strom/Adapter
230 V/50 Hz, kein Adapter notwendig.

Trinkgeld Restaurant
Je nach Zufriedenheit 5-10 %. Das Trinkgeld wird direkt beim Bezahlen zusammen mit dem Rechnungsbetrag als Gesamtsumme beglichen.

Trinkgeld Taxi
Wer zufrieden ist, rundet den Fahrpreis um 5-10 % auf.

Trinkgeld Hotel
1-2 EUR für Reinigungspersonal und Kofferträger pro Tag bzw. Gepäckstück


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1 Gedanke zu „Lech und Ski Arlberg: Ein Schneeparadies in Vorarlberg“

  1. Wir hoffen, noch im Dezember ein gemütliches Apartment für unseren Skiurlaub in Arlberg zu finden. Dieses mal wollen wir das Skifahren auch richtig auskosten. Danke für den wichtigen Tipp, dass die Passstraße von Warth/Schröcken aus im Winter geschlossen ist! Am besten informieren wir uns vor einer Tour immer vor Ort noch einmal.

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