Pulsierendes Stadtleben vereint mit faszinierender Natur – das ist Panama. Bekannt ist das mittelamerikanische Land vor allem für den Panamakanal und das Kinderbuch „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch. Doch Panama hat viel mehr zu bieten. In diesem Artikel zeigen wir dir unsere Highlights für sieben Tage in Panama – von der lebhaften Hauptstadt bis hin zu den paradiesischen San Blas Islands.
Inhalt
Panama im Überblick
Panama ist das südlichste Land Mittelamerikas und bedeckt den engsten Teil der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. An der schmalsten Stelle trennen gerade einmal 60 Kilometer den Atlantischen vom Pazifischen Ozean. Panama bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus moderner Großstadt und unberührter Natur. Etwa 4,5 Millionen Menschen leben hier, davon eine knappe Million in der geschäftigen Hauptstadt Panama City. Sie ist ein Schmelztiegel der Kulturen und ein globales Finanzzentrum.
Das Klima in Panama ist tropisch, was das ganze Jahr über warme Temperaturen zwischen 24 und 35 Grad Celsius garantiert. Allerdings gibt es auch eine Regenzeit, die du bei deiner Reiseplanung berücksichtigen solltest. Am stärksten regnet es im September und Oktober. Von Mai bis August und im November musst du nachmittags und abends immer mal wieder mit kräftigen Schauern rechnen. Die Hochsaison geht von Dezember bis März.
Wir haben uns bei unserer Reise dafür entschieden, unsere Basis in Panama City aufzuschlagen. Von dort kannst du die Highlights im Zentrum von Panama auf mehreren Tagesausflügen entdecken. Unsere Stationen für sieben Tage Panama nachfolgend im Überblick:
Tag 1: Ankunft in Panama City und Casco Viejo
Unsere Reise beginnt in Panama City an der Pazifikküste. Im historischen Viertel Casco Viejo findest du viele charmante Boutiquehotels. Die zweite Altstadt wurde im 17. Jahrhundert von den spanischen Kolonialherrschern erreichtet. Das Casco Viejo besticht durch seine koloniale Architektur. Am besten erlebst du die schöne Atmosphäre des Viertels bei einem Spaziergang durch die engen Gassen.
Abends hast du im Casco Viejo eine breite Auswahl an guten Restaurants und Rooftop-Bars, um Panamas kulinarische Vielfalt kennenzulernen. Wir haben hier sehr schöne und ungewöhnliche Lokale entdeckt, eines davon zum Beispiel in den Ruinen einer alten Kirche. Dieses scheint es jedoch leider inzwischen nicht mehr zu geben.
Hoteltipp Panama City: Central Hotel Panamá Casco Viejo *, schönes Hotel im Herzen der Altstadt. Rooftop-Pool mit fantastischer Aussicht über die Stadt.
Tag 2: Erkunde Panama City
Für den zweiten Tag empfehlen wir dir eine Stadttour durch Panama City. Auch abseits des Casco Viejo gibt es einiges zu sehen. Die Distanzen außerhalb des Casco Viejo sind zu weit, um sie fußläufig zurückzulegen. Sofern du Internet oder eine lokale SIM-Karte * hast, sind Taxi-Apps eine einfache Art der Fortbewegung. Wir waren vor Ort viel mit Uber unterwegs, das hat reibungslos funktioniert. Alternativ kannst du aus einer Vielzahl von Touren wählen, die verschiedene Aspekte der Stadt abdecken. Nachfolgend ein paar Beispiele:
- La Vieja, Miraflores-Kanal & Casco Viejo Private Stadtrundfahrt *
- Touristische Rundfahrt durch das alte und neue Panama City *
- Panama City: City Sightseeing Hop-On/Hop-Off-Bustour *
- Panama-Stadt: Halbtägige Stadt- und Panamakanaltour *
- Panama-Stadt: Miraflores Schleusen und Stadtführung in Kleingruppen *
Panama la Vieja
Über viele Jahrtausende war Panama von verschiedenen indigenen Völkern besiedelt. 1501 setzten die ersten spanischen Entdecker Fuß auf die panamaische Atlantikküste. 1513 gelang dem spanischen Konquistador Vasco Núñez de Balboa die schwierige Überquerung der Landenge bis zur Pazifikküste. In weiterer Folge nahmen die Spanier das Land rasch in Besitz. 1519 errichteten sie mit Panama City eine permanente Basis am Pazifischen Ozean.
1671 wurde diese erste Stadt von Piraten angegriffen, geplündert und fast vollständig zerstört. Für den Wiederaufbau wählten die Spanier eine zehn Kilometer weiter südlich gelegene, leichter zu verteidigende Halbinsel – das heutige Casco Viejo. Die Ruinen der ersten Altstadt kannst du nach wie vor besuchen. Auf dem Areal bekommst du interessante Einblicke in die Geschichte der heutigen Metropole.
Miraflores-Schleusen
Im Nordwesten der Stadt markieren die Miraflores-Schleusen die Einfahrt in den Panamakanal. Im dazugehörigen Besucherzentrum erfährst du viel über die Geschichte dieses 1914 eröffneten Mammutprojekts. Anschließend hast du von der Besucherterrasse einen guten Blick auf das faszinierende Treiben in der Kanalzufahrt und die gigantischen Schiffe.
Etwa 40 von ihnen können den Kanal pro Tag durchqueren. Die Wartezeit vor der ersten Schleuse beträgt ein bis zwei Tage, je nach Verkehrslage. Verglichen mit dem 21 Tage langen Umweg um die Südspitze Südamerikas ist das jedoch immer noch eine massive Zeitersparnis auf dem Weg vom Atlantik in den Pazifik.
Calzada de Amador
Südlich der Altstadt ragt der Calzada de Amador in den Pazifischen Ozean. Der drei Kilometer lange Damm entstand aus Abraummaterial des Panamakanals. Er verbindet die vier vorgelagerten Inseln Naos, Culebra, Perico und Flamenco mit der Stadt und gewährt dir schöne Blicke auf die Skyline.
Auf der Festlandseite findest du optional das Biomuseo. Dieses vom Architekten Frank Gehry errichtete Museum widmet sich der Biodiversität Panamas. Der Damm und die Inseln sind heute ein auch von Einheimischen gerne genutztes Freizeitviertel. Von dort starten zudem die Bootstouren in den Panamakanal. Ein beliebtes Fotomotiv ist der große Panama-Schriftzug mit Blick aufs Meer.
Tag 3: Entdecke den Panamakanal
Der Panamakanal ist ein beeindruckendes technisches Meisterwerk. Auf einer Länge von 82 Kilometern durchzieht der Kanal das Land und verbindet die beiden Ozeane. Im Rahmen einer ganztägigen Schiffstour * kannst du selbst ein Stück des Panamakanals befahren. Währenddessen erfährst du viele interessante Hintergründe über das Projekt.
Wirtschaftlich war der von den USA initiierte und geförderte Bau des Kanals für Panama ein Segen. Die Gebühren für die Durchfahrt richten sich nach dem Ladevolumen des Schiffs. Dabei ist es egal, ob es tatsächlich beladen ist oder nicht. Kleinere, private Boote zahlen für die Passage mindestens 800 US-Dollar. Bei großen Containerschiffen werden für eine Durchfahrt im Schnitt 400.000 bis 800.000 US-Dollar fällig. Die teuerste Gebühr jemals zahlte der US-amerikanische Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt: sagenhafte 1,2 Millionen Dollar. Trotz der immensen Preise lohnt sich die Abkürzung für die Reedereien.
2016 wurde der Kanal deutlich ausgebaut und erweitert. Seitdem können ihn Schiffe mit Kapazitäten von bis zu 14.000 Containern nutzen. Dann bleiben auf beiden Seiten des Rumpfs nur noch etwa 50 Zentimeter Platz zu den Schleusenwänden. Kleine Lokomotiven sorgen mit Seilen auf beiden Seiten der Schiffe dafür, dass es zu keinen Kollisionen kommt.
Fun Fact: Die niedrigste Durchfahrtsgebühr jemals zahlte der US-Amerikaner Richard Halliburton. Er schwamm 1928 in 10 Tagen durch den Kanal. Auf Basis seines Körpergewichts von 70 Kilogramm wurden im für die Durchquerung 36 Cent berechnet. Nachdem er sich für die Genehmigung der Aktion selbst als Schiff deklarierte, musste auch er einen Lotsen mitnehmen. Dieser teilte sich das Beiboot mit einem Scharfschützen, der Halliburton im Ernstfall gegen Krokodile verteidigen sollte.
Nachdem der Panamakanal im täglich wechselnden Einbahnbetrieb geführt wird, geht deine Schiffstour entweder nord- oder südwärts. Der kleine Ort Gamboa etwa in der Mitte des Kanals ist somit entweder Start- oder Endpunkt deiner Schifffahrt. Der Transfer von oder nach Panama City erfolgt mit einem Bus.
Tag 4: Paradiesische San Blas Islands
Nach der umfassenden Erkundung von Panama City wird es Zeit, die fantastische Natur Panamas näher kennenzulernen. Am vierten Tag unserer Panama-Reise haben wir einen Tagesausflug zu den San Blas Islands unternommen. Die Tour wird von vielen Anbietern durchgeführt. Nachfolgend ein paar Beispiele:
- Von Panama City: San Blas Island Hopping Tagestour *
- Tagestour auf die San Blas Inseln: Alles inklusive, Besuch von 4 Inseln *
Der San-Blas-Archipel mit über 300 Inseln liegt auf der Karibikseite Panamas und wird von den indigenen Guna Yala verwaltet. Frühmorgens holt dich der Touranbieter im Hotel ab. Zu den Inseln gelangst du über die berühmte Panamericana, die den amerikanischen Kontinent von Nord nach Süd durchquert.
Anschließend bringen dich kleine Motorboote mitten in die Inselwelt. Im Gegensatz zur felsigen Steilküste des Pazifiks erwarten dich auf den San Blas Islands weiße Sandstrände und kristallklares Wasser. So verbringst du den Tag mit Schwimmen, Schnorcheln oder einfach nur gemütlich im Sand liegen.
Viele der Inseln sind nur wenige Meter breit. Manche von ihnen sind über Sandbänke miteinander verbunden. So kannst du durchs Meer von Eiland zu Eiland spazieren und herrliche Aussichten genießen. Wenn du länger als einen Tag vor Ort bleiben möchtest, gibt es auf mehreren Inseln kleine Unterkünfte und Hütten direkt am Strand. Eine gute Auswahl findest du bei booking.com *.
Die lange Anreise zu den Inseln ist beschwerlich und die Guna Yala haben gut verstanden, wie sie ihr Naturparadies zu Geld machen können. Dennoch hat sich der Tagesausflug aus unserer Sicht gelohnt!
Tag 5: Zu Besuch bei den Embera
Am fünften Tag unserer Reise haben wir uns dem Landesinneren gewidmet. Auf dem Programm stand ein Besuch bei den Embera. Auch diesen Ausflug findest du bei vielen verschiedenen Anbietern, ein paar Beispiele nachfolgend:
Die indigene Gemeinschaft der Embera lebt tief im panamaischen Regenwald und hat sich der Modernisierung bis heute weitgehend verwehrt. Der Weg zu ihren Dörfern führt dich mit hölzernen Booten über den Chagres-Fluss mitten durch dicht bewaldete Ufer.
Je nach Tour ist eine kurze Wanderung im Regenwald Teil des Programms. Diese lohnt sich aus unserer Sicht, da du dieses faszinierende Ökosystem so noch mal aus einer anderen Perspektive kennenlernst.
Schließlich erreichst du das Embera-Dorf mit seinen traditionellen schilfgedeckten Holzhütten. Die Embera empfangen dich herzlich und zeigen dir ihre traditionelle Lebensweise, ihre Handwerkskunst und ihre Tänze.
Die Erklärungen und Einblicke sind durchaus interessant. Sie können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass den Embera durch die Umwandlung ihres Lebensraums in ein Naturschutzgebiet ihre Lebensgrundlage als Jäger und Sammler entzogen wurde. Somit sind sie nun auf die Vorführungen für Touristen angewiesen, um Geld für Lebensmittel zu verdienen. So schön die Tour durch den Regenwald war, kehren wir doch mit gemischten Gefühlen nach Panama City zurück.
Tag 6: Mit dem Zug nach Colón
Der sechste Tag unserer Reise durch Panama stand ganz im Zeichen von Geschichte und Natur und führte uns noch einmal an die Atlantikküste. Diesmal jedoch mit dem Zug. Die Panoramazüge der Panama Canal Railway * fahren jeden Samstag entlang des Panamakanals von Panama City nach Colón.
Unterwegs genießt du fantastische Ausblicke auf den Regenwald und den Kanal selbst. Unser Tipp: Der Zug hat einen offenen Panoramawagen, von dem aus du wunderbar die vorbeiziehende Landschaft genießen und fotografieren kannst.
Fort San Lorenzo
Von Colón aus gelangst du mit dem Taxi/Uber weiter zur Festung San Lorenzo. Dieses Fort aus dem frühen 17. Jahrhundert thront hoch über dem Karibischen Meer. Die Spanier erbauten es, um die überhandnehmenden Piratenangriffe auf die Mündung des Flusses Chagres einzudämmen.
Der Chagres war eine wichtige Verbindung zum Gatún-See. Über diesen weit verästelten See konnten Angreifer tief ins Landesinnere eindringen. Von den Ruinen der Festung hast du eine tolle Aussicht auf die umgebende Natur.
Agua-Clara-Schleusen
Auf dem Weg zurück vom Fort San Lorenzo nach Colón lohnt sich ein Stopp bei den Agua-Clara-Schleusen. Hier endet der Panamakanal und mündet in den Atlantik. Die riesige Anlage entstand im Zuge des Kanalausbaus 2016 und gewährt dir einmal mehr beeindruckende Einblicke in den Betrieb dieser wichtigen Wasserstraße.
Unser Tipp: Derzeit fährt der Zug der Panama Canal Railway nur samstags und die aktuellen Abfahrtszeiten sind nicht ganz einfach herauszufinden. Wenn du flexibler planen möchtest, kannst du diesen Ausflug alternativ auch mit einer organisierten Tour ab/bis Panama City unternehmen. Einige Beispiele nachfolgend:
- Panama-Stadt: Fort San Lorenzo & Panamakanal Schleuse Agua Clara *
- Panamakanal: Neue Schleusen (Agua Clara), Dschungel und Fort San Lorenzo *
- Tagestour: Regenwald, San Lorenzo Fort und Panamakanal *
Tag 7: Abschied von Panama
Am letzten Tag deiner Reise kannst du die verbleibende Zeit nutzen, um ein letztes Mal durch die Stadt zu schlendern oder einfach die Seele baumeln zu lassen. Ein schöner Spaziergang führt entlang der Uferpromenade an der Südostspitze der Altstadt.
Von dort hast du noch einmal einen fantastischen Blick auf die Skyline und den Pazifik. Schließlich heißt es Abschied nehmen. Mit der Fahrt zum Flughafen geht eine unvergessliche Reise nach Panama zu Ende.
Fazit
Panama bietet auf einer 7-tägigen Reise eine hervorragende Kombination aus kulturellen Erlebnissen, faszinierender Geschichte und traumhafter Natur. Wir waren vor unserer Reise nicht sicher, was uns erwarten würde. Allerdings hat Panama unsere Erwartungen deutlich übertroffen und uns sehr gut gefallen!
Wenn du noch ein paar Tage mehr Zeit hast, findest du im Westen des Landes mit der Inselgruppe Bocas del Toro und der Provinz Chiriquí weitere beeindruckende Landschaften. Diese sind jedoch zu weit für Tagesausflüge ab Panama City.
Noch mehr schöne Reiseziele in der Karibik stellen wir dir in diesem Artikel vor: Zwei Wochen Karibikkreuzfahrt: Sonne, Strand und schöne Inseln.
Reiseführer Panama
Reiseinfos Panama
Sprache
Amtssprache ist Spanisch. Englisch wird in den Ballungsgebieten fast überall gesprochen.
Zeitzone
MEZ-6, UTC-5, keine Sommerzeit. Zeitunterschied zu Deutschland/Österreich/Schweiz 6 Stunden im europäischen Winter, 7 Stunden im europäischen Sommer.
Währung
Panamaischer Balboa (PAB), US-Dollar (USD). Der Balboa ist 1:1 an den US-Dollar gekoppelt, der gleichwertiges gesetzliches Zahlungsmittel ist. Vom Balboa sind nur noch Münzen im Umlauf, Banknoten werden ausschließlich in US-Dollar ausgegeben. Kartenzahlung ist in den Städten weit verbreitet. Für Ausflüge ins Hinterland ist es empfehlenswert, immer ausreichend Bargeld dabeizuhaben.
Strom/Adapter
110 V/60 Hz, Adapter Typ A/B * notwendig. Die Stromspannung ist niedriger als in Europa. Europäische Geräte ohne Netzteil, wie zum Beispiel ein Fön, laufen also nicht mit voller Leistung.
Trinkgeld in Panama
Trinkgeld ist in Panama optional, wird aber insbesondere in Panama City erwartet. Im Restaurant sind etwa 10 Prozent des Rechnungsbetrags üblich. Für einen Reiseleiter sind bei einer Gruppentour 3-5 USD pro Person und Tag angemessen, bei privaten Touren 10 USD pro Person und Tag.
* Mit Sternchen (*) gekennzeichnete Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf den Link klickst und darüber etwas kaufst/buchst, bekommen wir vom Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht. Wir empfehlen nur Unterkünfte, Produkte und Buchungsportale, die wir selbst für gut befunden haben.