Griechenland hat eine lange Geschichte. Ein Besuch in Athen ist daher eine spannende Reise durch die Zeit. Wenn du ein paar Tage vor Ort bist, solltest du dir jedoch auch das Umland nicht entgehen lassen. Zwei Möglichkeiten für schöne Tagesausflüge von Athen stellen wir dir in diesem Artikel vor.
Inhalt
Tagesausflug Peloponnes
60 Kilometer westlich von Athen liegt die Landenge des Isthmus von Korinth. Sie verbindet das griechische Festland mit der Halbinsel Peloponnes. Auf dem Peloponnes liegen zahlreiche historische Stätten des antiken Griechenlands. Mykene, Sparta oder Olympia sind nur ein paar der bekannten Namen. Allerdings ist der Peloponnes in etwa so groß wie Slowenien. Auf einem Tagesausflug von Athen kannst du also nur den östlichen Teil näher erkunden. Doch auch dort gibt es einige schöne Ziele zu entdecken.
Kanal von Korinth
Der Isthmus von Korinth ist an seiner schmalsten Stelle gerade einmal knapp sechs Kilometer breit. Um per Schiff von Athen zu den nördlich gelegenen Inseln wie Kefalonia und Korfu oder Hafenstädten wie Patras zu gelangen, musste stets der ganze Peloponnes umrundet werden. Diese Schiffspassage galt zudem als sehr gefährlich. Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. entstand daher ein sogenannter Schiffskarrenweg, auf dem Schiffe auf Holzwägen in einer steinernen Fahrrinne über die Landenge gezogen wurden. Immer wieder kamen Ideen für einen Kanal auf, das harte Gestein der Region machte das Vorhaben jedoch schwierig.
Erst die Erfindung des Dynamits gab dem Projekt neuen Vortrieb und 1893 wurde schließlich der Kanal von Korinth eröffnet. Knapp 80 Meter ragen die Steilwände zu beiden Seiten des Wassers in die Höhe. Bis heute wird die Verbindung von kleineren Schiffen genutzt. Allerdings ist deren Breite auf 17 Meter limitiert. Nachdem heutige Frachtschiffe zudem deutlich schneller und robuster sind, verlor die Abkürzung inzwischen stark an Bedeutung.
Akrokorinth
Seine Ursprünge nahm Korinth etwas weiter südwestlich. Sechs Kilometer außerhalb der Stadt liegt die alte Festung von Akrokorinth auf einem Tafelberg. Die erhöhte Lage half bei der Verteidigung.
Wegen seiner strategisch wichtigen Lage war Akrokorinth über die Jahrhunderte stark umkämpft. Heute kannst du die Ruinen der Festung besichtigen und die herrliche Aussicht über die umliegende Landschaft genießen.
Nafplio
Knapp 60 Kilometer südlich von Akrokorinth liegt die Kleinstadt Nafplio direkt am Argolischen Golf. Sie war von 1829 bis 1834 vorübergehend Hauptstadt von Griechenland. Erstmals gegründet wurde die Stadt jedoch bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. Durch seine lange Geschichte hat Nafplio eine schön gewachsene Altstadt.
Hoch über der Stadt thront die Festung Palamidi. Sie wurde zusammen mit der auf einer Insel vorgelagerten Festung Bourtzi unter venezianischer Herrschaft errichtet. Einen schönen Blick auf Palamidi hast du von der dritten Festung Akronafplia. Sie liegt auf dem Burgberg direkt über der Altstadt.
Nafplios Altstadt liegt auf einer kleinen Halbinsel, deren Felsen steil ins Meer abfallen. Zu Füßen der Festung Akronafplia führt eine sehr schöne Uferpromenade um die Halbinsel herum. Insbesondere, wenn die Sonne schon etwas tiefer steht, hast du hier eine wunderbare Aussicht über das Meer.
Epidauros
Unser letztes Ziel auf dem Peloponnes ist Epidauros, etwa 35 Kilometer östlich von Nafplion. Die weitläufige Anlage wurde ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. als Kultstätte für den Heilgott Asklepios errichtet. Aus dem ganzen Land pilgerten Kranke und Heilsuchende hierher in der Hoffnung auf Linderung ihrer Beschwerden. Bis heute dauern die Ausgrabungsarbeiten in der weitläufigen Anlage an.
Sporthallen, ein Stadion, Badehäuser, Tempel und Gästehäuser ließen für die Behandelten kaum Wünsche offen. Auch für Unterhaltung war gesorgt. Das mächtige Amphitheater bot bis zu 14.000 Personen Platz und ist sehr gut erhalten.
Von Epidauros sind es schließlich knapp 130 Kilometer zurück nach Athen, wo unser wunderbarer Tagesauflug zu Ende geht. Wir waren auf eigene Faust mit dem Mietwagen unterwegs. Wenn du lieber nicht selbst fahren möchtest, findest du ab Athen eine breite Auwahl an organisierten Tagestouren in die Region *.
Tagesausflug Ägina
Neben den zahlreichen historischen Stätten ist Griechenland vor allem für seine unzähligen Inseln bekannt. Auch diese kannst du auf einem Tagesausflug von Athen erkunden. Den Hafen von Piräus erreichst aus dem Zentrum bequem mit der U-Bahn. Von dort starten Fähren zu verschiedenen Inseln im Saronischen Golf. Wir haben uns für Ägina entschieden. Sie ist die zweitgrößte der Saronischen Inseln. Die Überfahrt von Piräus dauert mit der Schnellfähre etwa 40 Minuten.
Ägina-Stadt
Die gleichnamige Inselhauptstadt Ägina beheimatet etwa 8.000 Menschen. Im Vergleich zum trubeligen Athen geht es hier eher gemächlich zu. Fischerboote schaukeln an der Uferpromenade im Wasser, die Möwen kreischen und kleine Wellen schwappen an die Kaimauer. Nach einem kurzen Bummel entlang des Hafens erreichst du die Endhaltestelle der Buslinie 2. Mit ihr gelangst du für kleines Geld auf die andere Seite der Insel.
Aphaiatempel
In Äginas Osten steht der Aphaiatempel. Er war der gleichnamigen Fruchtbarkeitsgöttin Aphaia gewidmet. Die Tempelanlage ist insofern einzigartig, als dass Aphaia nur hier auf Ägina verehrt wurde und in anderen Teilen des antiken Griechenlands kaum eine Rolle spielte.
Da der Aphaiatempel auf einem Berg liegt, hast du vom Areal des Tempels zudem einen wunderbaren Blick über die Insel.
Agia Marina
Über einen teilweise etwas steilen Fußweg kommst du vom Aphaiatempel hinunter in das kleine Örtchen Agia Marina. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs war dort jedoch wenig los. Wie viele der kleineren griechischen Inseln kämpft auch Ägina mit einer schwächelnden Wirtschaft. Haupteinnahmequelle ist der Anbau von Pistazien. Touristisch stehen die Saronischen Inseln noch im Schatten der bekannteren Urlaubsinseln in der Ägäis.
Von Agia Marina gelangst du mit dem Bus wieder zurück nach Ägina-Stadt, von wo dich die Fähre zurück nach Athen bringt. Während du auf die Abfahrt wartest, findest du am Hafen mehrere Eisdielen und Cafés, in denen du den Tag gemütlich ausklingen lassen kannst. Insgesamt ist Ägina ein schöner Tagesausflug von Athen, wenn du sonst auf deiner Reise keine anderen griechischen Inseln besuchst.
Fazit
Aufgrund seiner Lage am Meer und nahe des Peloponnes gibt es eine Vielzahl von Optionen für Tagesausflüge von Athen. Sowohl der östliche Peloponnes als auch Ägina haben uns gut gefallen. Einige weitere Möglichkeiten, wie beispielsweise die Meteora-Klöster oder Kap Sounion haben wir uns bereits für zukünftige Athen-Besuche vorgemerkt.
Doch auch Athen selbst hat viel zu bieten. Mehr darüber liest du in unserem Artikel Athens Highlights an einem Tag: Zu Fuß durch die griechische Hauptstadt.
Reiseführer Athen und Umgebung
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