„Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.“ Das stellte Johann Wolfgang von Goethe bereits 1827 fest. Und er hat vollkommen recht. Nicht immer ist unbedingt eine weite Reise vonnöten, um ein paar wunderbare Tage zu verbringen. Auch unsere Wahlheimat Österreich begeistert uns immer wieder mit ihrer Schönheit. Diesmal waren wir für ein verlängertes Wochenende in Zell am See.
Fünf gute Gründe, warum du der Region Zell am See-Kaprun unbedingt einen Besuch abstatten solltet, stellen wir dir heute vor.
Inhalt
1. Die Berge – Wintersport, Wandern, Weite Blicke
Zell am See liegt im Pinzgau – dem westlichsten Teil des Bundeslandes Salzburg – inmitten der Alpen. Somit ist es der ideale Ausgangspunkt für eine Erkundung der umliegenden Berge. Die Region ist ein Ganzjahresziel – im Winter für Snowboarder und Skifahrer, im Sommer für Wanderer und in allen Jahreszeiten für Fans fantastischer Bergpanoramen.
Wintersport in Zell am See
Jetzt, Anfang Dezember beginnt die Wintersportsaison. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Die Region Zell am See-Kaprun wartet mit zwei Skigebieten auf: dem Kitzsteinhorn und der Schmittenhöhe. Das Kitzsteinhorn ist von einem Gletscher bedeckt. Somit ist Snowboarden und Skifahren hier sogar zehn Monate im Jahr möglich. Insgesamt gibt es 138 Pistenkilometer. Geplant ist außerdem, die Schmittenhöhe bis Anfang 2018 in beide Richtungen mit dem benachbarten Skigebiet Saalbach-Hinterglemm zu verbinden, um den Gästen noch mehr Auswahl zu bieten.
Wir schwingen uns also die Pisten hinunter und sind begeistert. Obwohl noch nicht sehr viel Schnee liegt, sind die Pisten trotzdem sehr gut präpariert und befahrbar. Von hier oben stellen wir erst so richtig fest, wie idyllisch die Region tatsächlich ist. Bei bestem Wetter ist der Blick auf den Zeller See wunderschön.
Eindrucksvolle Panoramen am Kitzsteinhorn
Das Kitzsteinhorn wartet außerdem noch mit einer Besonderheit auf: der Gipfelwelt 3000. Zunächst erwartet uns von der Panoramaterrasse ein spektakulärer Rundblick über die umliegenden Berge.
Danach tauchen wir in einen Stollen ein, der uns einmal quer durch den Berg führt. Unterwegs erfahren wir an verschiedenen Stationen mehr über die Entstehung der Alpen. Der Weg mündet in einer weiteren Panoramaplattform. Von hier ist die Aussicht ebenso fantastisch und reicht sogar bis zum Großglockner, Österreichs höchstem Berg.
Wandern mit Aussicht
2014 waren wir schon einmal im Herbst in Zell am See. Wir können somit auch die Qualitäten der Region als Wanderdestination bestätigen. Eingebettet in herrliche Herbstfarben ist der Zeller See von der Schmittenhöhe ebenfalls eine Augenweide.
Übrigens sind die natürlichen Gegebenheiten der Region der Grund, warum Zell am See so beliebt bei arabischen Gästen ist (die es meist „Zelamsi“ nennen). Der Koran beschreibt das Paradies als einen See, der von schneebedeckten Bergen umgeben ist. Die ganzjährig weißen Gipfel des Kitzsteinhornmassivs locken daher zahlreiche Besucher aus dem arabischen Raum an. Sie genießen die kühlen Temperaturen und viele von ihnen sehen zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee.
2. Ein Casinobesuch – Rien ne va plus
Das Casino Zell am See hat erst dieses Jahr eröffnet. Es ist somit das jüngste der zwölf Casinos in Österreich und liegt direkt am See. Nach einer Einweisung in die Regeln und ein paar Proberunden am Roulette-Tisch dürfen wir mit unserem Startkapital unser Glück beim Live-Spiel versuchen.
Allerdings mit überschaubarem Erfolg. Beim Probespiel räume ich noch ein paar mal ordentlich ab. Im Live-Spiel sind meine zwei Startjetons nach zwei Spielen weg. Jessi hat etwas mehr Glück und nimmt immerhin 10 Euro mit nach Hause.
Ich persönlich mag Casinos. Da ich beim Spielen ein – verzeiht mir den Ausdruck – Schisshase bin, laufe ich keine Gefahr, Millionen zu verzocken. Es ist allerdings durchaus beeindruckend, was für Jetontürme manche Gäste jede Runde auf dem Tisch verteilen.
Um den Casinobesuch zum Erlebnis zu machen, bieten die Casinos Austria die sogenannte Dinner & Casino Night an. Zum Fixpreis bekommst du eine Hotelübernachtung mit Frühstück, ein Abendessen und einen Casinobesuch mit Startkapital in einem der zwölf Casinos bzw. deren Partnerbetrieben. Vielleicht noch ein gutes Weihnachtsgeschenk für Kurzentschlossene?
3. Eine Sternenschifffahrt auf dem Zeller See
Wie der Name unschwer vermuten lässt, liegt Zell an einem sehr schönen See. Auf diesem fahren regelmäßig Ausflugsschiffe. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit erfreut sich die Sternenschifffahrt großer Beliebtheit. Mit Einbruch der Dunkelheit legen die Schiffe ab und fahren einmal über den See.
Etwa 45 Minuten dauert die Fahrt und ermöglicht dir eine tolle Aussicht auf die beleuchtete Stadt und die umliegenden Berge. Untermalt wird das Ganze von weihnachtlicher Blasmusik. Mit einem Glühwein in der Hand kommt so tatsächlich ein wenig Weihnachtsstimmung auf, von der ich bislang noch recht weit entfernt war.
Die Schifffahrt ist an Heiligabend eine beliebte Aktivität bei den Einheimischen. Während zuhause der Christbaum vorbereitet wird und das Christkind die Geschenke bringt, dürfen die Kinder auf dem Schiff eine Runde über den See drehen.
Herbstalternative: Ein Spaziergang um den See
Auch den Zeller See haben wir schon im Herbst getestet. In den wärmeren Monaten fahren die Schiffe häufiger. Außerdem gibt es entlang des Sees schöne Spazierwege. Wenn dir eine Bergwanderung zu anstrengend ist, findest du hier gemütlichere Routen.
4. Regionale Spezialitäten und Bräuche
Im Rahmen eines geführten Stadtbummels durch Zell am See bekommen wir einen Einblick in die kleinen Geschäfte der Stadt. Die meisten von ihnen produzieren regional und sind zurecht stolz darauf.
Beispielsweise der charismatische Peter Lumpi, der in seinem Laden Lumpi Feinkost bereits in dritter Generation ausschließlich regionale Produkte verkauft. In einem alten Baderhaus aus dem 16. Jahrhundert bietet er Fleisch, Käse, Spirituosen, Süßigkeiten und vieles mehr an. Die Verkostung überzeugt uns auf ganzer Linie, alles schmeckt sehr frisch und fein.
Oder die junge Designerin Tracy Hauenschild, die sich in Zell am See den Traum eines eigenen Modelabels erfüllt hat. Unter dem Namen „Mirabell Plummer“ verkauft sie modern interpretierte Trachten, die hier im eigenen Geschäft von Hand gefertigt werden.
Der wohl außergewöhnlichste Einblick in regionale Bräuche erwartet uns jedoch nach der Mittagspause auf der Schmitten. Toni von der Jodelschule Pinzgau erwartet uns schon für eine Einführung in die hohe Kunst des Jodelns. Man könnte meinen, er wurde als Entertainer geboren. Mit unglaublich viel Witz und Charme leitet er uns durch die ersten Schritte und wir stellen fest, dass jodeln gar nicht so einfach ist. Wir schlagen uns jedoch einigermaßen wacker und dürfen daher am Ende unser „Jodeldiplom“ in Empfang nehmen. Dieses gestattet uns nun, in der Öffentlichkeit zu jodeln. Ob das wirklich jemand hören will, sei allerdings dahingestellt.
5. Die Menschen
Besonders beeindruckt haben uns die Menschen in der Region. Unglaublich freundlich und aufgeschlossen werden wir überall empfangen. Die Leute freuen sich, dass es die Natur hier so gut mit ihnen gemeint hat und ihnen die wunderbaren Landschaften geschaffen hat.
Neben dem unglaublichen Toni wäre da zum Beispiel mein Namensvetter Wolfgang, der uns am ersten Tag aufs Kitzsteinhorn begleitet. Er kommt aus der Region und liebt die Natur. Seit acht Jahren ist er Skilehrer und Guide und das ganze Jahr draußen. Im Winter auf den Pisten, im Sommer dreht sich alles ums Wasser. Dann geht er zum Rafting oder Canyoning auf die Saalach. Er hat uns Reiseblogger-Meute gut im Griff und sorgt dafür, dass wir unseren Zeitplan nicht hoffnungslos überstrapazieren.
Dann die Südtirolerin Nadia, die seit vier Jahren für die Schmittenhöhebahn arbeitet. Auch sie nimmt sich einen ganzen Tag Zeit, uns bei unserem Skitag auf der Schmitten zu begleiten. Bereitwillig und geduldig beantwortet sie all unsere Fragen.
Selbst beim Ausleihen der Ski-/Snowboardausrüstung plaudern wir sehr nett mit dem Team des Sportgeschäfts. Besonders praktisch: Die dort ausgeborgte Ausrüstung können wir in jeder Filiale in der Region zurückgeben. Wenn du also am Kitzsteinhorn ausleihen und bei der Schmittenhöhe zurückgeben willst, ist das ohne Weiteres möglich.
Nicht zuletzt unsere sehr sympathische Gastgeberin Ursula, die mit viel Herzblut das kleine aber feine Hotel Feinschmeck führt. Sie kennt die Region wie ihre Westentasche und ist sehr nah an den Gästen. Alle Texte auf der Hotelwebsite stammen von ihr selbst und wenn sie Zeit hat, geht sie auch mal mit den Gästen zusammen Skifahren (z. B. mit uns – Schön war’s!).
Und wo wir gerade von tollen Menschen sprechen: Dazu gehören natürlich auch die engagierten Organisatorinnen Birgit und Veronika von Casino-Urlaub sowie unsere lieben Bloggerkolleginnen und -kollegen von Creativelena, Travelwoman, Die Kremserin on the Go, Travelpins, Sommertage, Globeastronaut und Lady of Style – es war ganz wunderbar mit euch!
Du siehst also, ein verlängertes Wochenende in Zell am See ist auf jeden Fall eine gute Idee. Warst du schon in Zell am See und wenn ja, was war deine liebste Aktivität? Erzähl‘ es uns in den Kommentaren!
Hinweis: Wir wurden von Casino-Urlaub und Zell am See-Kaprun Tourismus in Kooperation dem Romantikhotel und dem Mavida Wellness- & Sporthotel zu dieser Reise eingeladen. Vielen Dank an alle Beteiligten! Die Meinungen in diesem Artikel basieren auf unseren eigenen Erfahrungen.
Reisetipps Zell am See
Restaurants in Zell am See
- Zum Metzgerwirt, Sebastian-Hörl-Straße 11, www.romantik-hotel.at
Das Restaurant des Romantik-Hotels liegt günstig im Stadtzentrum und bietet sehr gute österreichische Küche. - Eder Hütte, Auf der Schmittenhöhe, bei der Talstation der Kettingbahn, www.schmitten.at/de/gastronomie/eder-huette
Gemütliche Hütte mit sehr gutem Essen und schöner Aussicht in die umliegenden Berge. Gratis WLAN. - AreitAlm, Auf der Schmittenhöhe, bei der Mittelstation der Areitbahn, www.areitalm.at
Schöne Hütte mit großer Sonnenterrasse und fantastischer Aussicht auf das Kitzsteinhorn. Gratis WLAN.
Transport vor Ort
Im Zentrum von Zell am See ist alles gut zu Fuß zu erreichen. Darüber hinaus gibt es ein dichtes Skibusnetz, das die Bergbahnen alle 10 Minuten miteinander verbindet. Auch Skitaxis sind zahlreich vorhanden.
Reiseinfos Österreich
Sprache
Deutsch, regional auch Kroatisch, Slowenisch und Ungarisch
Zeitzone
MEZ, UTC+1, Sommerzeit von März bis Oktober. Kein Zeitunterschied zu Deutschland/Schweiz.
Währung
Euro (EUR), 1 EUR = 100 Cent
Roadtrip-Info
Rechtsverkehr. Straßen gut ausgebaut und in gutem Zustand. Vignette für die Autobahn erforderlich. Tempolimit auf Autobahnen 130 km/h, auf Schnellstraßen und Landstraßen 100 km/h. Innerorts 50 km/h.
Strom/Adapter
230 V/50 Hz, kein Adapter notwendig.
Trinkgeld Restaurant
Je nach Zufriedenheit 5-10 %. Das Trinkgeld wird direkt beim Bezahlen zusammen mit dem Rechnungsbetrag als Gesamtsumme beglichen.
Trinkgeld Taxi
Wer zufrieden ist, rundet den Fahrpreis um 5-10 % auf.
Trinkgeld Hotel
1-2 EUR für Reinigungspersonal und Kofferträger pro Tag bzw. Gepäckstück
Es war mir ebenfalls eine Freude, euch auf dieser Bloggerreise kennenzulernen, Wolfgang! Ich finde es spannend, auch die andern Beiträge zu lesen und zu sehen, wie unterschiedlich jeder die Eindrücke aufgenommen und in seinen Blogs wiedergegeben hat. Und auch dein Beitrag hat mich Neues gelehrt, z.B. wusste ich noch nicht, dass im Koran das Paradies tatsächlich so beschrieben wird, wie es auf unser schönes Zell am See zutrifft ;)
Hallo Flo,
vielen Dank! Geht mir genau so, ich habe auch mit jedem Beitrag noch was Neues gelernt. Bei euch zum Beispiel, dass es am Kitzsteinhorn den höchsten Liftmast der Welt gibt. :)
Das mit dem Paradies hat mir Ursula erzählt, das fand ich auch sehr spannend.
Liebe Grüße
Wolfgang